5.0 out of 5 stars
Vergleich: Motorola X Play / Honor 7
Reviewed in Germany on February 26, 2016
Nach zwei Monaten täglicher Benutzung des X Play, muss ich diesem Preis-/Leistungskracher in Form einer Rezension Tribut zollen. Den Zweikampf mit dem Honor 7 konnte es knapp aber mehr als verdient für sich entscheiden, seitdem ist das X Play mein ständiger Begleiter.
Als Android-Rückkehrer, der auf ein Jahr sehr aufschluss- und erkenntnisreiche Zeit mit einem Windows Phone zurückblicken kann, und das meine ich nur positiv in Bezug auf das Windows-OS, wollte ich mich nach einem neuen Gerät umschauen, da das Lumia 1520, welches ich damals wählte, mir auf Dauer dann doch zu groß war. Zudem gab es dann doch die ein oder App, die ich zwar vermisste, auf die ich aber trotzdem hätte verzichten können.
Ich kann gar nicht mehr sagen, wie ich auf das Motorola aufmerksam geworden bin. Wenn man das Datenblatt in Verbindung mit dem aufgerufenen Preis von zeitweise unter 300€ sieht, liest es sich aber äusserst interessant. Full-HD Auflösung, 2 GB RAM, Stock Android, Kamera mit 21 MP inkl. Sensor von SONY und 3.630 maH Akku ist ne Ansage! Aber natürlich nicht ohne Vergleich. Das Honor 7 spielt in einer ähnlichen Kategorie, wenn sich auch die Spezifikationen des Chinesen, besonders beim Achtkern-Prozessor und bei 3 GB RAM, noch etwas imposanter lesen.
Als ich beide Geräte da hatte, gefielen Sie mir auf Anhieb sehr, beide aus unterschiedlichen Gründen.
Haptik (subjektiv):
Motorola verbaut nur beim X Style einen metallenen Rahmen, das des X Play ist aus Kunststoff. Es stört mich überhaupt nicht. Ein Kunststoffgehäuse ist meiner Meinung nach sogar zuträglicher für die Griffigkeit und verhindert eher, dass das Gerät aus der Hand rutscht. Auch die abgerundete Rückseite schmiegt sich wunderbar in die Handinnenfläche, die Dicke des Gerätes ist optimal. Zu dünne Smartphones sind meiner Meinung nach einfach nicht ergonomisch zu bedienen. Die geriffelte Rückseite fühlt zwar nicht hochwertig, dafür aber einfach nur schön an. Eine weitere super Sache ist der Moto Maker auf der Homepage von Motorola. Hier lässt sich das Gerät in vielen verschiedenen Farben individualisieren, auch eine kleine Gravur auf der Rückseite des Geräts ist möglich. Da werden Erinnerungen an Geräte wie das Nokia 3210 wach…
Das Honor 7 hingegen ist mit seinem metallenen Gehäuse und den präzisen Kanten ein kleines Schmuckstück und fühlt sich wirklich hochwertig an. Allerdings lag es bei mir nicht so komfortabel in der Hand wie das X Play. Dennoch habe ich mich beim H7 immer gefreut es in die Hand zu nehmen, das macht schon was aus. Was für mich auch in gewissem Maße zur Haptik gehört ist die Stärke des Vibrationssystems, besonders beim Schreiben von Texten. Die war mir beim Honor einfach etwas zu aggressiv und zu hart. Die des X Play ist da viel weicher, fast schon zu weich. Samsung finde ich da für meinen Geschmack optimal, aber das ist Nebenschauplatz.
Funktionen (objektiv):
Motorola hat mit dem Stock Android, besonders in der Ausführung 6.0, auf die ich seit letzter Woche updaten konnte ein sehr schlankes und perfomantes Betriebssystem ausgewählt, das zum Einen zukunftssicher und vor allem frei von zusätzlichen Bahn-, Pizza-, Cloud- oder Schwangerschaftsapps ist, die man bei manch anderem Hersteller als erstes wieder runterwirft. Hat dann aber auch wieder den kleinen Nachteil, dass die Funktionen hier und da etwas beschränkt sind. Eine dauerhafte Ladestandsanzeige des Akkus in Zahlen am oberen Bildschirmrand zum Beispiel lässt sich nicht einstellen, diese ist lediglich sichtbar, wenn man das Benachrichtigungsmenü vom oberen Bildschirmrand zweimal (!) runterstreicht oder sich ein entsprechendes Widget aus dem Play Store herunterlädt.
[11/2016] WICHTIGER NACHTRAG: Ich habe durch Zufall herausgefunden, dass wenn man das Benachrichtigungsmenü zweimal von oben runterstreicht, dann auf das Zahnrad für die Einstellungen tippt und dieses gedrückt hält (!), man den System UI Tuner von Google freischalten kann. Dieser wiederum erlaubt es einem den aktuellen Akkustand in der Batterie oben rechts in Zahlen anzuzeigen. Darüber hinaus kann man die Schnellzugriffe im Benachrichtigungsmenü anpassen. Warum Google das so krass versteckt entzieht sich meiner Kenntnis, bin aber sicher, dass das bei allen Stock-Android Versionen möglich ist.
In dieser Disziplin punktet das Honor unglaublich. Das fängt bereits beim „Smart Key“ an. Ein kleiner, zusätzlicher Knopf an der linken Gehäuseseite des H7 kann frei belegt werden. Zum Beispiel schaltet man die LED-Leuchte an der Geräterückseite mit einem Tipp auf den „Smart Key“ ein, schaltet die Kamera mit einem doppelten Tipp ein oder macht einen Screenshot wenn man den „Smart Key“ gedrückt hält. Was für eine einfache aber geniale Idee! Darüber hinaus bietet das Betriebssystem viele weitere Einstellmöglichkeiten, hier kann ich zum Beispiel ein Video des Youtubers ‚techloupe’ empfehlen, gebt dazu einfach bei YT „honor 7 tipps tricks“ ein. Dafür hat mir der App-Drawer beim OS nicht ganz so gut gefallen, ich finde es schön, wenn man die Oberfläche immer schön blank halten kann. Beim X Play habe ich zum Beispiel nur zwei Seiten belegt.
Kamera (subjektiv):
Die Kamera des X Play punktet erst einmal mit Zahlen: 21 MP, verbauter Sensor von SONY. Aber klar, Zahlen heissen erst einmal nichts, es muss technisch sinnvoll umgesetzt werden. Und das finde ich ist beim X Play sehr gut gelungen. Ich mache prima Bilder, auch die im Dunkeln sind in Ordnung. Vor allem aber Farbe, Kontraste und Bildschärfe haben mich überzeugt. Dass der Bildstabilisator fehlt ist zu verkaften, wäre aber schon gut, wenn es einen gäbe.
Die Kamera des H7 bietet auch stolze 20 MP, die Farben und die Bildschärfe haben mir aber im Vergleich zum X Play nicht ganz so gut gefallen. Dafür ist die Bedienung der Kamera sehr schick gemacht, das Menü ist logisch aufgebaut und man findet schnell seine bevorzugten Einstellungen.
Unterm Strich
So lässt sich also sagen, dass beide Geräte in den bereichen, für die sie konzipiert sind ganz, ganz viel richtig machen. Das X Play bietet für den Preis sehr viel, die Performance ist sehr gut, auch wenn die Angaben zum verbauten Prozessor dies nicht unbedingt vermuten lassen und es bei anderen OS wohl auch zu mehr Trägheit führen würde. Der riesige Akku hält bei mir regelmäßig und ohne Probleme zwei Tage lang, die Kamera ist für den Preis einfach super!
Das Honor 7 mimt eher das Prestigeprodukt. Das macht sich nicht nur an der Materialwahl sondern auch am Betriebssystem bemerkbar, das sich optisch an iOS anlehnt. Und ganz ehrlich: es funktioniert. Wenn man sich das Gerät als Angebot um 300€ zulegt, könnte es auch gut als gerät für 100-200€ mehr durchgehen.
Am Schluss muss jeder für sich beantworten, auf welche Merkmale es bei einem Smartphone ankommt. Vom Preis-/Leistungsverhältnis im Bereich um 300€ führt aber an diesen beiden Smartphones derzeit wohl kein Weg vorbei, beide bieten in unterschiedlichen Bereichen extrem viel fürs Geld.
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